Söhnstetten Int. Abends
Durch die halbgeschlossene Jalousie fallen die letzten Lichtstrahlen ins leere Wohnzimmer. Im Hintergrund ertönt leise die Titelmelodie des Paten. Auf dem Sofa räkelt sich eine gutgebaute Blondine. Schritte. C kommt herein. Sein Kleidungsstil ist lässig-elegant, die Haare perfekt gestylt. In der einen Hand trägt er eine teure Flasche Wein, in der anderen zwei Gläser. Mit einem Lächeln stellt er sie auf den Tisch.

Blondine: Das Essen war wirklich fantastisch.

Christoph: Danke, aber Hummer ist wirklich nicht so schwer zuzubereiten.

Blende. Später. C schenkt gerade den letzten Rest Wein in das Glas der Blondine.

Christoph: Ich muss dir etwas sagen...

Erwartungsvoll sieht sie ihn an, während er ihr das Glas reicht.

Christoph: Das ist heute unser letzter gemeinsamer Abend.

Blondine: Was? Aber... das Essen, der Wein, die Musik... ich dacht du... du würdest...

Christoph: Ich kann dich nicht heiraten.

Blondine: Wieso? Wieso, Christoph?

Die Musik wechselt, "Sanctus" schwillt immer stärker an.

Christoph: Ich habe mich entschieden. Ich werde zum Bundesgrenzschutz gehen. Zur GSG-9. Ein gefährlicher Job. Nichts für einen verheirateten Mann.

Die Blondine springt auf und fegt mit einer heftigen Armbewegung den neuesten Tom Clancy-Roman vom Tisch. Er segelt durch den Raum und landet in einer Ecke, in der bereits andere Thriller, einige Bücher zur Mafia und ein Weinführer liegen.

Blondine: Sei doch nicht immer so verdammt eigensinnig, du sturer Mistkerl!

Christoph: Es tut mir leid, Baby. Glaub nicht, dass mir das leicht fällt. Ich werde an dich denken, wenn ich in meiner PS-Schleuder mit 240 km/h über die Autobahn brause oder beim Wing Tsun meine Formen mache. Wir hatten eine schöne Zeit, aber nun ist sie vorbei, wie mein Wehrdienst und meine Zeit mit den Jungbläsern des Posaunenchors.

Während die Musik verklingt, wischt er ihr eine Träne von der Wange. Plötzlich zerreißt das Stakkato eines Maschinengewehrs die Stille. Christoph reißt die Blondine nach unten in Deckung. Während um sie herum alles in Trümmer geschossen wird, steckt Christoph sich eine Zigarre an. Blende in Schwarz.